Darmstadt Nord

Das ist wahrscheinlich das Ende des Darmes dieser Stadt. Ich hoffe der neue Bürgermeister wird die ganze Kohle, die der grüne Vorgänger von den Parkplätzen eingesammelt hat, für einen neuen Fahrstuhl ausgeben. Das ist das mindeste, was ich heute noch von den Sozialdemokraten erwarten kann.

Anbindungen sind sehr gut. Das Bahnhof selbst - miserabel. Keinerlei möglichkeit mit einem Rollstuhl auf die Bahnsteige zu gelangen. Allen Winden offen und daher im Winter sehr kalt. Seien Sie dafür bereit dass einige Züge sehr weit vom Treppen-Eingang stehen bleiben und 30-40 cm Spalt zwischen dem Zug und der Bahnsteigkante haben.

Ein armseliges Drecksloch. Konsequent null Barrierefreiheit, auch nach der jahrelangen Sanierung. Ein Armutszeugnis.

Süßer ranzfleck tut seinen Zweck für Menschen ohne Rollstuhl/Gehbehinderung. Gefühl: Postapokalyptisch, 10 Jahre keine Zähne geputzt.

Ich war zu mehreren Vorstellungsgesprächen in dieser Kommune und bin immer über den Hauptbahnhof angereist, der bestimmt auch seine Schwachstellen hat.Aber eine derartige Häufung von Schwächen wie an diesem Bahnhof dürften eine Ausnahmeerscheinung sein.Das Eisenbahnmuseum befindet sich übrigens eine Haltestelle stadtauswärts von hier (auch wenn dieser Bahnhof so aussieht).

Als Verkehrsknotenpunkt ist der Nordbahnhof sehr wichtig und sehr gut. Denn hier kommen täglich viele Pendler für die Unternehmen in der Nähe an. Und man gelangt mit den Nahverkehrszügen an den Hauptbahnhof, in den Odenwald oder nach Frankfurt.Aber als Bahnhof und als Gebäude ist der Nordbahnhof eine Zumutung. Alles geschlossen, alles beschmiert, kein Kiosk, kein Personal – und das ganze Gebäude in einem Zustand, als sei es seit der Zeit des Wilhelminismus nie mehr renoviert worden. Hallo, Unternehmen Bahn – hier ist dringend was zu tun!

Objektiv gesehen, der hässlichste Bahnhof in Darmstadt. Maximal nicht barrierefrei. Dank des neuen Anstrichs riecht's da drin jetzt nach Absinth. Immerhin. Trotzdem ist es mein Lieblingstor nach Frankfurt, Wiesbaden und in den Odenwald. So sympathisch wie der hässlichste Hund der Welt.